Liebe Leserin, lieber Leser,
heute Morgen weckte mich unsere Hündin mit der dringenden Bitte, ich möge doch bitte  aufstehen und mitkommen!

Sie kam an mein Bett, fiepte mehrfach, und als ich es nicht ernst nahm, und ihr beruhigend zuredete, sie möge doch noch etwas weiterschlafen, - hobt sie die rechte Pfote wie zur Bestätigung, dass es wichtig sei.

Meistens hat sie dann entweder Frühstückshunger, oder – was wahrscheinlicher ist – will sie mal kurz raus in den Garten. So etwas verstehe ich gut. Beides. Heute Morgen war es allerdings etwas anders.
Anstatt sofort zur Terrassentür zu laufen, und drauf zu warten, dass ich öffne, schaute sie zunächst demonstrativ durch das große Fenster neben dem Klavier, an dem sie normaler Weise einfach vorbei geht.

Sie blieb tatsächlich stehen, so als ob etwas draußen im Garten ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.
Ich war noch gar nicht richtig wach, aber es fiel mir auf, und so schaute auch ich kurz. Ich sah allerdings nur eine eifrige Amsel, die zu früher Stunde bereits über das Gras hüpfte.

Als ich dann  die Terrassentür aufschob, damit Caja in den Garten konnte, interessierte  sie das gar nicht. Stattdessen blieb sie im Zimmer direkt vor der Öffnung stehen und schaute – jetzt aus einer anderen Perspektive – wieder in denselben Teil des Gartens, jetzt aber direkt auf die große  Lorbeerhecke.

Ich – immer noch nicht ganz wach – wunderte mich wieder. Intuitiv verstand ich aber, dass es da etwas Besonderes zu sehen gab, - allerdings nicht für die „normalen“ physischen Augen. Ich änderte die Frequenz meiner optischen Wahrnehmung, weil sich auch die Luft draußen vor der Terrasse „dichter“ anfühlte – und traute meinen Augen kaum:

Vor der Hecke standen nebeneinander wie salutierend die vier Plejadier, die Anzir bisher jedes Mal begleitet hatten. Und neben ihnen nahm ich ein kleineres Shuttle wahr, mit dem sie wohl gekommen waren. Immer noch etwas verschlafen, aber  trotzdem „hellwach“  „ahnte“ ich die Umrisse einer „fliegenden Untertasse“.

Es ging aber alles so schnell und mein Blick wurde wieder auf das Begleitkommando gelenkt, das da salutierend und wohl auch lächelnd zu mir herüberschaute. Ich ahnte ihre grüßende Bewegung – und meine Hand hob sich wie von selbst, um ihnen zum Abschied zuzuwinken. Dass es ein Abschied war und keine Ankunft, war mir  intuitiv klar.

Ich war viel zu verwundert, um mich zu wundern! Noch einmal ging mein Blick von den Plejadiern zu dem kleinen Raumshuttle und zurück – und wie automatisch schob ich die Terrassentür wieder zu.
Caja hatte gar nicht hinaus gemusst – stattdessen drehte sie sich jetzt demonstrativ um und ging ein paar Schritte Richtung Essplatz.

Wieder blieb sie stehen. Es war ein unabgesprochenes Zusammenspiel zwischen meiner inzwischen vierzehn Jahre alten Hündin und mir. Ich blieb ebenfalls stehen und schaute – und da stand er!
Anzir, der Kommandant der Gruppe stand vor dem Esstisch und schaute lächelnd zu mir herüber.
So, als wollte er sagen: „Na, ist mir die Überraschung gelungen?“

Das war sie wirklich! Und was mich am meisten überraschte und auch freute: Er zeigte sich – anders als seine Begleiter draußen – relativ deutlich. Ich konnte seine Gesichtszüge ahnen, und mein Blick erfasste für Sekunden auch seine Kleidung – eine Art „Kosmonauten Anzug“.
Nein, er sprach nicht. Wieder einmal blieb er stumm und vertraute wohl darauf, dass ich seine Absicht schon verstehen würde.

Es gibt wohl noch eine  wortlose Form der Kommunikation, die an jeglichen verstandesmäßigen Zweifeln „vorbei“  funktioniert. Manchmal werden anscheinend lediglich kodierte Informationspakete  herüber geladen.

Und so verstand ich, dass sie auch heute in den frühen Morgenstunden an meinem Emotionalfeld gearbeitet hatten. Und nun wollte er es mich einfach wissen lassen und sich gebührend verabschieden!  Danke, Anzir! Danke meine kosmischen Freunde von den Plejaden!

Meine Hündin hatte den wortlosen Dialog beobachtet, und rollte sich zufrieden wieder auf ihrer Decke zusammen. Sie hatte ihren Auftrag erfüllt. Danke auch Dir, Caja,  mein treues Hundemädchen!

Mit herzlichen Grüßen,
Christine Stark


1. Mai 2013