Liebe Leserin, lieber Leser,

es sind verwirrende Zeiten. Auch für diejenigen, die  - wie ich – normaler Weise hinter den Schleier der Illusion schauen und das Wesentliche, den „Sinn“ des Ganzen zu verstehen suchen! Alles scheint so anders zu sein als zuvor! Und wenn ich früher einen „Sinn“ in allem gesehen habe, was mir so im Leben passierte, ertappe ich mich jetzt seit einiger Zeit dabei, alles, was mir früher wichtig erschien, so „sinnlos“ und „überflüssig“ zu finden…

Ich kann es noch nicht einmal richtig beschreiben. Es ist so, als ob die Spielregeln“ geändert wurden, und viele Dinge einfach ihre „Be - deutung“ verloren haben. Als ob plötzlich andere „Regeln“ gelten, die ich nicht kenne, aber unbewusst befolge.

Vieles läuft im Augenblick so "ver-rückt", so aus allen Bahnen der bisherigen Normalität herausgelöst, dass ich gar nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Ich folge wie immer meinem Gefühl, gebe mein Bestes, aber nichts  passiert. Alle Anstrengungen meinerseits  scheinen einfach wirkungslos im luftleeren  Raum zu  verpuffen.

Nein, diesmal gebe ich Ihnen hierfür keine Beispiele, - es genügt, wenn ich Ihnen erzähle, wie ich mich fühle. Zwischen „hilflos“ und  „egal“, und  „keine Ahnung, was das Ganze soll“…

Ich würde Ihnen das alles noch nicht einmal schreiben, weil ich noch nicht einmal davon überzeugt war, dass es Sinn macht, diesen Blog hier weiter zu schreiben. Für wen denn eigentlich, -und wozu?  Ganz ehrlich, auch das habe ich mich gestern gefragt.

Und dann ist sie wieder da, die liebevolle leise Stimme, die mich viel zu früh weckt und mir sagt: „Überleg nicht lange, schreib!  Es ist wichtig!“  Und in meinem Herzen weiß ich genau, dass es richtig ist… und da bin ich, und folge meinem Gefühl.

So sieht es im Moment bei mir aus!  Gestern habe ich fast nur geschlafen! Schon als ich morgens aufwachte, war Arsiri  da, mein unsichtbarer Freund vom Sirius, und bat mich, an diesem Tag  so viel wie möglich  Ruhe zu halten.

In meinem verschlafenen Zustand  glaubte ich mir auch das nicht so ganz – ich hörte gar nicht richtig hin – aber nach dem Frühstück wurde mir die Entscheidung einfach abgenommen: So, als ob einfach der Stecker aus der Wand gezogen wird, und  der „Strom“ abgestellt wird.  „ich glaub, ich lege mich nochmal ins Bett…“, murmelte ich, um dann einfach wieder zu verschwinden.

Weder lesen, noch nachdenken war möglich! Im Halbschlaf registrierte ich, wie die seltsamsten Gedankenfäden durch meinen Kopf schwebten. „Egal!“, dachte ich und schlief weiter. 

Es ging einfach nicht anders!  Von dem, was ich mir als „dringende“ Arbeiten für diesen Tag fest vorgenommen hatte, wollen wir gar nicht reden! – Ich kann nur hoffen, dass sich meine „Obere Leitstelle“ auch darum kümmern wird! Und tief in mir wusste und weiß ich, dass ich wieder mal keine Wahl hatte und alles gut ist, wie es ist!

Ja, es sieht so „faul“  aus und so „unkoordiniert“ – und es folgt doch inneren Gesetzmäßigkeiten und ist bestens „abgestimmt“  mit einem größeren „Orchester“, von dem ich Ihnen vor einiger Zeit schrieb, und bei dem jeder von uns dem Einsatz eines höheren „Dirigenten“ folgt, den wir zwar nicht sehen können, von dem wir aber wissen, dass es ihn gibt!

Ja, die Dinge sind nicht, wie sie scheinen!  Nachts, zum Beispiel, wenn es so aussieht, als ob wir „Lichtarbeiter“ und „Lichtbringer“ schlafen, leisten die meisten von uns im Augenblick Schwerstarbeit!  Ich merke es an meinen Träumen, die mir oft zeigen, wo ich nachts „unterwegs“  war!  

Apropos: „Unterwegs“!
Ich wollte Ihnen ja noch erzählen, wie ich den berühmten 12.12.2012  erlebt habe! Den Tag, an dem die große und so wichtige Übergangszeit bis zu unserem Quantensprung am 21.12.2012 begann!

Es war der Tag, an dem wir von unserem Urlaubsort in Tirol  zurück gefahren sind. Wenn ich hätte wählen können, hätte ich diesen Tag in Ruhe entweder noch dort, oder zuhause verbracht, An diesem Tag  unterwegs zu sein, widersprach meinem Gefühl – aber es war nicht zu ändern. Die Termine meines Mannes ließen keine andere Rückreise zu.

Wie immer bitte ich meine Engel um eine gute und sichere Fahrt für uns alle. Ohne diese Bitte fahre ich gar nicht erst los!  Proviant dabei, alles eingepackt, Hund angeschnallt, Navi an, - o.k.!

Alles ging soweit gut, bis wir hinter Garmisch  an eine Baustellenampel kamen, wo der Verkehr einspurig  durch die Baustelle geleitet  werden sollte. Die Ampel konnten wir nicht sehen, aber das Baustellenschild – und die Autos vor uns, die auf die Weiterfahrt warteten.

Als nach einer Viertelstunde immer noch kein Gegenverkehr auftauchte, und sich auf unserer Seite  zwar hinter uns immer mehr Autos stauten, aber vor uns sich immer noch nichts bewegte, war klar, dass es sich bereits um den Rückstau eines Unfalls handelte, von dem wir im Radio gehört hatten.

Ich kann Staus nicht ausstehen! Das Gefühl, in der Falle zu sitzen und „ausgeliefert“ zu sein, ist für mich unerträglich. Zudem war es sehr kalt,  - und endlich gab mein Mann nach. Wir drehten um und fuhren fast 40 km nach Garmisch zurück, um dort auf die andere Strecke zu kommen.

Ich war meinem Mann sehr dankbar, dass er diesen Stau umging und die Mühe auf sich nahm, die ganze Strecke zurück zu fahren. (Wegen der Berge gab es nur diese zweite Strecke).

Was allerdings dann kam, war eine „Überraschung“, denn plötzlich gerieten wir ohne Vorwarnung in einen Megastau, so dass wir anderthalb Stunden keinen Millimeter vorankamen. Keine Chance, bei der Kälte irgendwie auszuweichen. Die Autos standen in drei Spuren geisterhaft still nebeneinander – Autobahn weit vor uns: Vollsperrung!

Und auf der Gegenfahrbahn raste der Verkehr so, als ob es uns nicht gibt.
Ich wusste: Diesmal ist kein Ausweichen möglich, das gilt es jetzt auszuhalten! Ohne „wenn“ und „aber“!  Das Navi bestätigte meine Vermutung: Welche Strecke auch immer wir gewählt hätten – überall war Stau.

Zufall???  Während ich mich mit Affirmationen beruhigte, begann links neben uns groß und gleißend die Sonne langsam unter zu gehen. Ich dachte an meinen schönen 12.12.2012, den ich so gerne feierlich begangen hätte – und nun saß ich hier fest – zwischen Hunderten von Autos – es war sehr, sehr seltsam! Nein, ein Zufall war es gewiss nicht!

Während ich in Gedanken weiter Affirmationen sprach, um einer aufkommenden Panik vorzubeugen, wusste ich innerlich genau, dass dies hier so sein „sollte“: Wir alle waren förmlich gezwungen, Ruhe zu halten. Es war sehr seltsam Jeder blieb in seinem Auto, alles war totenstill. Eine tiefe Ruhe schien über uns ausgebreitet – wir waren wie eine karmische Gruppe  gemeinsam in diese Situation gekommen.

Ich wusste, ich hatte keine andere Chance, als die gewohnte „Kontrolle“ über die Situation abzugeben. „Loslassen und alles Gott überlassen“!  Wenn nichts mehr geht, wenn alles versagt, habe ich schon oft die Kontrolle über eine Situation abgegeben. Aber bisher immer „freiwillig“! Bisher hätte ich immer eine Wahl gehabt, „auf stur zu schalten“ und trotzdem weiter  zu agieren.

Aber genau hier ging das gar nicht mehr! Ich konnte nur wählen zwischen „Panik bekommen“ und „Vertrauen“!

„Ich lasse los und überlasse die Lösung dieser Situation Gott!“, sagte ich in Gedanken.

Auszeit!  Zeit außerhalb der Zeit!  So, als ob wir alle „ruhig gestellt“ wurden, damit an uns allen wichtige „Veränderungen“ und „Anpassungen“  vorgenommen werden konnten.  In Gedanken segnete ich diese Situation und schickte Gebete nach oben, in denen ich mich und uns alle einer liebevollen weisen Führung anvertraute.

Und plötzlich war da ein wunderbares Gefühl der Ruhe und des Friedens! Keine Spur mehr von Panik!

Natürlich kam zwischendurch der „normale“ Menschenverstand durch. Wir holten unsere Winterjacken aus dem Kofferraum, weil es sehr empfindlich kalt wurde im Auto.  Inzwischen war die Sonne längst unter gegangen.

Ich überlegte, wie lange es der Hund hinter mir auf der Rückbank noch aushalten würde – und dass wir zum Glück noch genug heißen Kaffee übrig hatten.

Irgendwann ging es weiter. Seltsam: Angeblich waren es nur anderthalb Stunden gewesen, die wir so „festgehalten“ und „ruhig gestellt“ worden waren. Es kam mir viel länger vor!
Und irgendetwas stimmte auch nicht! Etwas war hier anders gewesen. Etwas war geschehen!

Es war, als ob ich – und viele andere mit mir – durch eine „Zeitschleuse“  gegangen waren.
Als ob sich etwas entscheidend verändert hatte. Ich wusste: Es hatte so sein müssen. Und es hatte einen Sinn – auch wenn ich ihn nur ahnen konnte!  Aber dieser Tag hatte mich  - und uns alle -  verändert!

Es war dieses „Loslassen“  gewesen, das wohl hatte sein müssen.
Und vielleicht war es bereits das „Hinter sich lassen“ des bisherigen Lebens, das ich in diesem Augenblick so deutlich gespürt – und gegen das ich mich so  gewehrt hatte und vor dem ich unbewusst Angst gehabt hatte.

Bis ich den Sprung wagte – auf die andere Seite – ins Vertrauen darauf, dass es weitergeht, auch wenn ich nicht weiß, wie!

Und irgendwann waren wir dann auch endlich zuhause! Zehn Stunden für etwas mehr als 500 km!

Ja, liebe Leserin, lieber Leser,
Sie sehen, man kann der „großen Veränderung“ nicht ausweichen! Aber man hat die Wahl, wie man damit umgeht!

Mit herzlichen Grüßen,
Christine Stark

17.Dezember 2012