"Trösten, die vergessene Kunst"

10. Teil: "Die Botschaft"

Immer noch hielt ich die Augen geschlossen. Ich wusste, ich träumte nicht - es war nicht nötig, mich zur Seite zu drehen und meine Wahrnehmung zu überprüfen! Ich sah mit meinen „inneren“ Augen sehr deutlich. Obwohl ich die beiden Besucher nur in Gedanken begrüßte, antworteten sie mir darauf – ebenso lautlos und doch deutlich hörbar:


„Wir sind gekommen, weil wir Dir etwas sagen möchten.
Wir haben eine Botschaft für unsere Mutter –
und wir bitten Dich, sie ihr weiter zu geben.
Bist Du dazu bereit?“


Bereits bei den ersten Worten hatte ich Blöckchen und Bleistift gegriffen, die immer auf meinem Nachttisch lagen, leise das Bett verlassen und schrieb mit, was Jan – Uli mir für seine Mutter sagte:


„Liebe Mama“,
wir sehen die Trauer in Deinem Herzen.
Es tut uns weh, zu sehen, wie Du leidest.
Es sind genug Tränen geflossen.
Wir möchten, dass Du wieder froh bist und Dein Leben lebst!

Denn es geht uns gut hier!
Wir haben viel zu tun.
Ilka und ich betreuen kleine Kinder,
die ohne ihre Eltern hierher auf diese Ebene kommen.
Du kannst es Dir wie eine Art Kindergarten
oder wie ein Schullandheim vorstellen.

Ja, Mama, wir sind glücklich!
Es tat uns weh, Dich zu verlassen,
- aber wir sind oft um Dich.
Nachts, wenn Du schläfst,
hat auch Deine Seele die Möglichkeit,
uns zu besuchen.

Bitte weine nicht mehr,
denn sonst können wir hier nicht
in Frieden unsere Arbeit tun!
Wir lieben Dich!
Danke für all Deine Liebe!

Bitte grüß Papa und Ludwig von uns!“



Fortsetzung folgt!

Die Namen der beteiligten Personen wurden geändert, um ihre Identität zu schützen.